Drogen und Doping im Sport

Worum geht es?

Im Grunde ist Leistungssport ein Wettstreit zwischen Personen, die sich darauf geeinigt haben, die gleichen Regeln zu befolgen. Fairness und ethische Prinzipien gehören zum Wesen des Sports und werden in der Olympischen Chartar. des Olympischen Komitees explizit dargelegt. Der Gebrauch von Drogen zur Leistungssteigerung wird als Betrug angesehen, eine Art Sportkorruption, und entspricht nicht dem Geiste des Sports. Außerdem kann Doping für den Sportler gesundheitsschädigend sein.

Es gibt verschiedene Sichtweisen bezüglich der Doping-Ethik. So wird zum Beispiel argumentiert, dass modernes Equipment einen ähnlichen Vorteil bietet wie Drogen oder dass spezielle Techniken eingesetzt werden können, die einen ähnlichen Effekt wie illegale Drogen haben – beispielsweise Trainieren in oberen Höhenlagen. Nichtsdestotrotz sind die Regeln bezüglich Doping klar und alle Sportler, die an Hochleistungswettbewerben teilnehmen wollen, müssen sie akzeptieren. Häufige Skandale und Vorfälle haben die weite Verbreitung des Dopings verdeutlicht und es gibt keine ernsthaften Bestrebung zur Aufhebung der Anti-Doping-Regelwerke. Stattdessen konzentriert sich die Debatte auf die schwierige Frage, wie Anti-Doping-Regelungen ausgestaltet werden sollten, wie die Vorschriften am besten umzusetzen sind und in geringerem Maße auch darauf, welche Substanzen und Methoden verboten sein sollten.

Definitionen

Die von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) definierten Sanktionen für Regelverstöße können wie folgt zusammengefasst werden:

  • Vorhandensein verbotener Substanzen in der Urin- oder Blutprobe eines Sportlers
  • Anwendung einer verbotenen Substanz oder Methode
  • Vermeidung oder Verweigerung eines Dopingtests
  • Besitz oder Abwicklung einer verbotenen Substanz oder einer verbotenen Methode
  • Beihilfe zu Dopingverstößen oder entsprechende Zusammenarbeit mit Personen, die gegen den Anti-Doping-Code verstoßen haben


Die WADA veröffentlicht jedes Jahr eine Verbotene List von Substanzen und Methoden. Dazu gehören beispielsweise:

  • Anabolika
  • Erythropoese-stimulierende Substanzen (z. B. EPO)
  • Diuretics and masking agents
  • Diuretika und verschleiernde Substanzen
  • Bestimmte Techniken zur Blutmanipulation
  • Manipulation von Proben
  • Sogenannte “Freizeitdrogen” wie Heroin oder Cannabis

Wie wird darauf reagiert?

Die WADA wurde 1999 als unabhängige internationale Agentur gegründet, die sich gleichermaßen aus der nicht-staatlichen Sportbewegung und Regierungen zusammensetzt und von ihnen finanziert wird.

Die Hauptaktivitäten der WADA beinhalten wissenschaftliche Forschung, Aufklärung, die Entwicklung von Anti-Doping-Kapazitäten und die Überwachung der Einhaltung des Welt-Anti-Doping-Codes, welcher sämtliche Anti-Doping-Richtlinien jeglicher Sportarten in allen Ländern zu harmonisieren sucht.

Die Olympische Charta beschreibt als eine der Funktionen des IOK, “den Kampf gegen Doping im Sport anzuführen” und erläutert, dass der “Welt-Anti-Doping-Code für die gesamte olympische Bewegung verpflichtend ist”. Darüber hinaus wurde der Code auch in vielen nicht-olympischen Sportarten übernommen, wie zum Beispiel vom International Cricket Council.

Zahlreiche nationale und internationale Sportorganisationen zeichnen sich für verschiedene Anti-Doping-Initiativen verantwortlich. So unterhält beispielsweise World Rugby ein umfangreiches Anti-Doping-Test- und Aufklärungsprogramm und die Nationalen Anti-Doping-Organisationen NADO führen auf der ganzen Welt eine große Anzahl von Tests durch.

Die International Testing Agency (ITA) wurde 2018 in der Schweiz mit dem Ziel gegründet, eine globale Führungsrolle bei der Durchführung von Anti-Doping-Programmen im Sport einzunehmen. Eine Reihe von internationalen Verbänden haben Abkommen unterzeichnet, die Anti-Doping-Programme der ITA umzusetzen.

Testverfahren, Regeln und Compliance-Prozesse sind sehr detailliert. Für nähere Informationen können Sie sich an die WADA oder einzelne Sportorganisationen wenden. Viele Organisationen unterhalten Doping-Aufklärungsprogramme für Sportler und Andere, die mit Sport zu tun haben.

Der Welt-Anti-Doping-Code umfasst Sanktionen für Regelverstöße. Es besteht eine Bestimmung für eine Suspendierung von einem Jahr, zwei Jahren, vier Jahren bis hin zu lebenslangen Sperren, abhängig von den jeweiligen Umständen. Zudem kann nun die Dauer der Sperre zu reduziert werden, wenn die betroffene Person substanzielle Unterstützung bei der Aufklärung von Regelverstößen Anderer leistet. Es gibt die Möglichkeit, die Bestwerte, die ein Sportler in einem bestimmten Zeitraum erreicht hat, zu annullieren und Geldstrafen zu verhängen. Zudem kontrolliert die WADA die Compliance der Organisationen, die den Kodex unterzeichnet haben, darunter internationale Verbände, Nationale Olympische Komitees, nationale Anti-Doping-Organisationen und andere.

Zwischen denjenigen, die medizinische Fortschritte dazu nutzen, Sportlern beim Betrügen helfen, und Drogentest-Techniken herrscht ein zähes Rennen. WADA und Andere erforschen bessere Testverfahren für alte und neue leistungssteigernde Substanzen.

Die Sichtweise von I Trust Sport

Die Sport-Governance-Agentur I Trust Sport glaubt, dass der Kampf gegen Doping zu den höchsten Prioritäten zählt, um die Zukunft des Sports zu sichern. Die Umsetzung von Anti-Doping-Programmen mit Best Practices ist notwendigerweise ein komplexer und kostspieliger Prozess, der die neueste medizinische Testtechnologie, ausgeklügelte Logistik, rigorose Rechtsstrukturen und den politischen Willen erfordert, jene zu bestrafen, die gegen den Anti-Doping-Code verstoßen. Selbst wenn zukünftig erheblich mehr Gelder bereitgestellt werden sollten, ist es unwahrscheinlich, dass es genug finanzielle Ressourcen und qualifiziertes Personal geben wird, um flächendeckende Anti-Doping-Programme zu betreiben.


Für I Trust Sport stellen die folgenden Punkte Prioritäten für Anti-Doping-Programme dar:

  1. Qualität über Quantität – Testressourcen sollten ungleichmäßig verteilt und in den Sportarten und gar Ländern eingesetzt werden, in denen die Probleme wahrscheinlich am weitesten verbreitet sind
  2. Informationsgewinnung zur Unterstützung von Tests – einige der prominentesten Dopingfälle kamen nicht durch Dopingkontrollen, sondern durch Informationen von Whistleblowern ans Tageslicht. Es macht daher Sinn, den Anteil der Ressourcen für eine solche Informationsbeschaffung zu erhöhen, bei Bedarf einschließlich der Beteiligung von Strafverfolgungsbehörden. Der wirksame Schutz von Whistleblowern ist eine zentrale, aber schwierige Aufgabe, die es zu lösen gilt
  3. Respekt vor den Rechten der Sportler – während Athleten sich verpflichten müssen, sich Anti-Doping-Tests zu unterziehen, um an Wettkämpfen teilnehmen zu können (und einige Athleten haben sich sogar beklagt, dass sie nicht genug getestet werden), müssen die Testregularien auch verhältnismäßig und effektiv sein, die Rechte der Athleten respektieren und sie in der Debatte zu Wort kommen lassen
  4. Finanzielle Förderung nötig – Regierungen hatten es bislang oft nicht eilig, ihren finanziellen Anteil zu Anti-Doping-Programmen beizusteuern. Regierungen, die Olympische Bewegung sowie verantwortliche Sponsoren stehen in der Pflicht, mehr Geld auszugeben, um den Sport, von dem sie im Endeffekt profitieren wollen, sauber zu halten
  5. Unabhängigkeit – viel zu oft scheinen nationale oder internationale Sportinstitutionen und sogar Regierungen nicht gewillt zu sein, ihre eigenen Stars zu sanktionieren. Kontrollen und Sanktionierung sollten unabhängig von Sportinstitutionen durchgeführt werden. Die Gründung der International Testing Agency ist ein vielversprechender Schritt
  6. Testen früherer Proben – Die Proben bei den Olympischen Spielen werden eingefroren und können noch Jahre später erneut getestet werden, wenn sich neue wissenschaftliche Erkenntnisse ergeben haben. Dies ist sicherlich ein effektives Mittel zur Abschreckung und sollte als Methode weiter verbreitet werden
  7. Eine klarere Rechenschaftspflicht – die Verteilung der Verantwortlichkeiten zwischen den zahlreichen internationalen und nationalen Akteuren im Bereich der Dopingbekämpfung ist verwirrend. Werden die Endbegünstigten des Anti-Doping-Systems – Athleten, die breite Öffentlichkeit bzw. eine sonstige Gruppe – identifiziert, können sie berücksichtigt werden. Dies wird eine genauere Definition der Rolle und des Handlungsspielraums jedes Beteiligten umfassen



Bitte denken Sie daran, dass dies lediglich die Zusammenfassung eines komplexen Themas und somit keineswegs vollständig ist. Es ist für Sportler, Trainer, Offizielle und andere Sportbeteiligte unerlässlich, sich mit offiziellen Quellen wie der WADA gründlich auseinanderzusetzen, um ihre Rechte und Pflichten bezüglich Anti-Doping zu verstehen. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren und ihre Korrekturen oder Kommentare zum obigen Artikel zu schicken.

Besuchen Sie auch die Quellenseite von I Trust Sport.

Aktualisiert im Dezember 2018.

Fragen Sie uns nach unserer Erfahrung

Neueste Blogeinträge